Politische Positionen

Als Dachverband der Studierendenradios in Nordrhein-Westfalen ist “Campusradios NRW e.V. ” auch politische Interessengemeinschaft und vertritt die Campusradios nach Außen.

So hat sich Campusradios NRW am durch das Positionspapier “Zukunft der Bürgermedien” der Landesanstalt für Medien NRW angestoßenen Diskurs beteiligt.

Diskurs Bürgermedien: Thesenpapier zur Weiterentwicklung der Campusradios in NRW.


Erarbeitet auf dem Perspektivwochenende am 30./31.03.2019 in Oer-Erkenschwick und ergänzt auf dem Treffen der Vorstände am 27.10.2019.

Wir sind Radiosender, die im Bereich der nordrhein-westfälischen Hochschulen ein 24/7-Programm senden. Mit unserem Programm ergänzen wir das lokale Medienangebot und sind damit fester Bestandteil der Medienlandschaft von NRW.

Unsere Inhalte haben Bezug zum soziokulturellen Umfeld der Hochschulen. Unser Schwerpunkt ist es, Themen aus Hochschule und Wissenschaft an eine interessierte Öffentlichkeit zu vermitteln und Impulse aus der Gesellschaft in die Hochschulen zu tragen. Damit bauen wir als unabhängiges Medium eine Brücke zwischen Hochschulen und der Gesellschaft. Grundlage für die Erstellung unseres Programms sind journalistische Grundsätze. Dies ist auch in den einzelnen Redaktionsstatuten festgelegt. Um dies zu erreichen, vermitteln wir interessierten Mitgliedern der Hochschulen umfassende Kenntnisse im journalistischen und redaktionellen Arbeiten, in der Hörfunkproduktion und in der Organisation und dem Betrieb eines Senders. Durch ihr Engagement erlangen die Mitarbeitenden bei uns ein hohes Maß an Medienkompetenz. Unsere Schulungsangebote bieten einen niedrigschwelligen Zugang zur Medienlandschaft. Durch ihre Mitarbeit erhalten zum Beispiel Studierende einen umfassenden Einblick und vielfältige Erfahrungen im Hörfunkjournalismus und können die erworbenen Kompetenzen im späteren Berufsleben vielfältig nutzen. Unsere Sender unterstützen junge Menschen bei der Berufsorientierung und dienen, so die Erfahrungen der letzten 25 Jahre, als Nachwuchsschmiede für JournalistInnen.

Der nichtkommerzielle Rahmen bietet den ehrenamtlich Tätigen die Möglichkeit, ihre Kreativität zu nutzen, um neue Programmformate auszuprobieren. Dadurch schaffen wir Freiräume für neue Ideen und bieten zusätzliche Perspektiven. Die Kombination aus kreativen Freiräumen und dauerhaften organisatorischen Strukturen haben die Campusradios in NRW in den letzten 20 Jahren zu einem journalistischen Erfolgsmodell gemacht. Auch in Zukunft wollen wir weiter einen Rahmen bieten, in dem jedes Mitglied der Hochschulen Radio machen kann. Unsere Inhalte wollen wir multimedial gestalten und crossmedial verbreiten. Das beinhaltet neben der linearen Verbreitung des Audio-Contents auch Video- und Textformate.

Die Nutzung weiterer Verbreitungswege zusätzlich zu UKW halten wir für dringend erforderlich. Das können neben einer Verbreitung über DAB+ auch On-Demand-Angebote sein. Auf DAB+ sollen alle 13 Campusradios mit einem eigenen Programmangebot vertreten sein.

Die Campusradios streben eine hohe journalistische Qualität ihres Programms an. Dafür ist eine nachhaltige und regelmäßige Aus- und Weiterbildung der Mitarbeitenden unerlässlich. Die besonders hohe personelle Fluktuation in den Campusradios verstärkt diesen Bedarf. Dazu sind neben interner Wissensweitergabe Impulse von außen zwingend notwendig, um die Ausbildungsinhalte stetig weiterentwickeln zu können.

Seminare der Landesanstalt für Medien NRW

Seminare sind sinnvoll, wenn Feedback gegeben bzw. erhalten wird. Dadurch sind die Seminare interaktiv. Themen für Seminare wären beispielsweise Aircheck, Crossmedialer Content, Storytelling, Sprechtraining, Moderations- und Fahrtraining, Beitragsformen, Presserecht und Sounddesign.

Webinare sind als ergänzendes Angebot sinnvoll, wenn theoretisches Wissen weitervermittelt wird. Themen für Webinare wären beispielsweise reine Erzählformate („Mein Weg ins Radio“), Softwareschulung, Redaktionsorganisation oder Hardwarenutzung. Auch eine e-Learning-Plattform kann für uns in gewissen Bereichen ergänzend sinnvoll sein, gerade zur Vermittlung von fachlichen Grundlagen.

Seminare und Webinare sollen sich an den speziellen Bedarfen und Möglichkeiten von Campusradios orientieren und damit einen konkreten Mehrwert für die redaktionelle Arbeit bieten. Außerdem wünschen wir uns vor allem weiterführende Angebote für Multiplikatoren und erfahrene Redakteurinnen und Redakteure.

Die Ausbildung von MedientrainerInnen

Auch abseits der Seminare der Landesanstalt für Medien soll qualifiziertes Wissen intern weitergegeben werden. Um das zu ermöglichen, brauchen wir die Ausbildung zu MedientrainerInnen. Dadurch können ausgebildete Mitarbeitende von Campusradios als professionelle MultiplikatorInnen fungieren. Die MedientrainerInnen sind mit den Campusradios eng verbunden und bereit, ihr Wissen fundiert weiterzugeben.

Die Vorteile von „In-House“-MedientrainerInnen bei Seminaren sind die direkte Verfügbarkeit bei spontanen Fragen, eine an das Campusradio angepasste Seminarplanung und Wissen über die redaktionellen und technischen Gegebenheiten sowie die Strukturen vor Ort. Insbesondere kennen sie die Teilnehmenden oft persönlich und können sich daher besser auf deren Wünsche und Bedürfnisse einstellen. Die regelmäßige Ausbildung neuer
MedientrainerInnen führt zu einer Aufrechterhaltung und nachhaltigen Weiterentwicklung der journalistischen Qualität der Campusradios in NRW.

Kooperation zwischen den Campusradios im Bereich Aus- und Fortbildung

Ergänzend zu den beschriebenen Bedarfen planen wir langfristig eine stärkere Vernetzung der internen Seminare zwischen den Campusradios. Termine für Seminare sollen unter den
Campusradios weitergegeben werden, sodass auch Seminare anderer Campusradios besucht werden können. Dadurch soll das Angebot für alle erweitert werden. Zudem können Ideen und Methoden mit anderen Redaktionen ausgetauscht werden. Dazu wollen wir eine Online-Plattform aufbauen.

Wir planen die redaktionelle Zusammenarbeit der Campusradios zu intensivieren. Dadurch erhoffen wir uns einerseits eine Arbeitsteilung, von der alle Teilnehmenden profitieren können. Andererseits erhoffen wir uns eine bessere Vernetzung durch gelungene Kooperationen.

Gemeinsame Sendungsgestaltungen wären insbesondere in Bereichen der Hochschulpolitik, Musik und Kultur sowie Wissenschaft denkbar. Im Bereich Musik planen wir beispielsweise gemeinsame Rezensionsformate wie das Album der Woche. Im Bereich Wort werden redaktionelle Formate zu hochschulpolitischen Themen angestrebt.

Zur konkreten Umsetzung sind redaktionsübergreifende Treffen sowie eine gemeinsame Plattform, auf der Inhalte und Informationen ausgetauscht werden können, geplant. Zur Umsetzung planen wir die Einrichtung eines gemeinsamen Online-Forums.

Als Campusradios sind wir inhaltlich unabhängig und finanziell eigenständig. Wir finanzieren uns durch Mitgliedsbeiträge, Fördermitglieder, Gelder aus der Studierendenschaft und in kleineren Teilen Sponsoring. Zudem profitieren einzelne Campusradios von Kooperationen mit den jeweiligen Hochschulen. Darüber hinaus werden Aus- und Weiterbildungsmaßnamen von der Landesanstalt für Medien durchgeführt.

Es sollen weitere Geldquellen erschlossen werden, um besondere Projekte zu realisieren, die Technik instand zu halten, Aus- und Weiterbildung zu finanzieren und die Zusammenarbeit zu fördern. Indem wir nicht auf einzelne Geldgeber angewiesen sind, sichern wir unsere journalistische Unabhängigkeit.

Weitere Geldgeber könnten in Zukunft Landesinstitutionen oder Stiftungen sein, darunter zum Beispiel die Landesministerien für Kultur und Wissenschaft, sowie für Schule und Weiterbildung. Außerdem können die Einnahmen durch das Sponsoring ausgeweitet werden. Sei es von
den Campusradios einzeln oder durch Campusradios NRW. Für das Sponsoring sollen folgende Bedingungen gelten:

  • keine Finanzierung durch politische oder religiöse Gruppen (z.T. durch Gesetze
    vorgegeben)
  • kein Sponsoring durch Tabakprodukte (durch Gesetze vorgegeben)
  • Bei der Auswahl von Sponsoren soll auf deren ethisch moralisches Verhalten
    geachtet werden
  • kein Sponsoring durch Labels, um die journalistische Unabhängigkeit zu
    gewährleisten
  • Wünschenswert wäre ein Sponsoring in Verbindung von technischen Anschaffung
    oder Lizenzen (wie das aktuelle Sponsoring durch Unitymedia)

Außerdem können Kosten durch Kooperation beim Einkauf durch Mengenrabatt gespart werden; sei es Merchandise, Technik oder Lizenzen. Eine weitere Möglichkeit wäre Fundraising bzw. Bußgeldfundraising durch Campusradios NRW.